Weiterbildungsinhalte
Theorie- und Methodenseminare
C 1.1 und C 1.2 34 UE
Spezielle Lösungsversuche
In dieser Seminareinheit stehen chronifizierte Symptome, Störungen und/oder Krankheiten in Familien im Mittelpunkt. Die Teilnehmer*nnen erfahren, dass destruktive Muster (z.B. Gewalt, Sucht, Psychosomatik, affektive Störungen, Persönlichkeits-störungen) zumindest für eine Weile auch Lösungsoptionen waren und sie entwickeln störungsspezifische Interventionsideen für neue, entwicklungsfördernde Handlungsoptionen. Im Mittelpunkt steht die Suche nach Möglichkeiten, durch eigenes Handeln Veränderungen herbeizuführen oder mit den Gegebenheiten alternativ umzugehen.
– Körperliche/psychische/sexuelle Gewalt/Vernachlässigung
– Suizidalität
– Umgang mit Traumata
– Psychiatrische Erkrankungen
C 2.1 und C 2.2 34 UE
Systemische Arbeitsweisen
Im zweiten Baustein des Seminars „Systemische Arbeitsweisen“ geht es um die Vertiefung und Erweiterung des bestehenden Methodenrepertoires. Die inzwischen in Supervisions- und Selbsterfahrungsseminaren erworbenen Erkenntnisse bilden dabei wichtige Grundlagen. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen werden kreativ Ideen entwickelt, um passgenaues Anschließen an unterschiedliche Klienten (-systeme) vorzubereiten. Im Rahmen der beraterisch/therapeutischen Praxis werden die Teilnehmer*innen zu kontinuierlicher (Selbst-) Beobachtung und weltoffener Haltung, Fehlerfreundlichkeit und Bereitschaft für Kooperationsbeziehungen angeregt.
– Erlebnisaktivierung: Skulpturen und Aufstellungen, Externalisieren
– Methoden für die Beratung mit speziellen Zielgruppen
– Arbeit mit Narrativen
– Integration von methodischen Anregungen aus anderen therapeutischen Ansätzen
C 3.1 und C 3.2 34 UE
Systemische Paartherapie
Die Teilnehmer*innen werden in die Grundlagen und Modelle systemischer Paartherapie eingeführt und lernen die idealtypischen Entwicklungsphasen von Partnerschaften kennen. Sie beleuchten Krisen unter dem Aspekt anstehender Entwicklungen/ Entwicklungs-chancen in Paarbeziehungen und üben beraterisch/therapeutische Interventionsstrategien anhand von Fallstudien ein.
– Grundmodelle systemischer Paartherapie
– Entwicklungsphasen in Paarbeziehungen
– Ausgewählte Paarthemen (u. a. bikulturelle Paare, Gewalt unter Partnern, Außen-
beziehungen, chronische Krankheiten, Sexualität)
– Indikations- und Kontextklärung
– Aufbau, Entwicklung und Beendigung einer systemischen Paartherapie
– Systemische Paar-Interventionsstrategien und -techniken
Selbsterfahrung „Lebenslinie und aktueller Kontext“ 50 UE
Lebenslinie und aktueller Kontext 40 UE
Dieses Seminar nimmt die berufliche und persönliche Perspektive der Weiterbildungs-teilnehmer*innen in den Fokus. Die Lebenslinie wird unter Anleitung der Lehrtherapeut*innen zu Beginn des Seminars von den Teilnehmer*innen individuell gestaltet. Subjektiv herausragende Lebensphasen oder Zeitpunkte werden hierbei besonders kenntlich gemacht. Die fokussierten Ereignisse werden aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, in einer Gemeinschaftsintervention im Rahmen der Gruppe ausgewertet und abschließend reflektiert. Im Idealfall entsteht durch dieses Vorgehen eine Entwicklungsaufgabe für die Teilnehmer*innen.
– Vertiefung des Bewusstseins für die eigene Identität
– Integration von persönlichen und beruflichen Entwicklungen
– Wahrnehmung und Stabilisierung des Ressourcenbewusstseins
– Wahrnehmung von und Umgang mit „blinden Flecken“
– Konstruktiv/realistischer Blick auf Entwicklungsmöglichkeiten bzw. Grenzen der eigenen Potenziale
Lehrsupervision mind. 50 UE
Die Lehrsupervision dient der persönlichen Weiterentwicklung der Teilnehmer*innen
auf ihrem Weg zu einem individuellen Profil als Systemische Berater*in/Therapeut*in. Sie bezieht sich dabei primär auf deren beruflichen und institutionellen Kontext.
Unser Institut versteht Supervision als wertgebundenes Beratungskonzept, das sich auf soziale Gerechtigkeit, Emanzipation, gegenseitigen Respekt und Wertschätzung gründet sowie als geeigneten Ort für die Verzahnung von Theorie und Praxis.
Unsere Lehrsupervision wird im Rahmen der Weiterbildung als Reflexionsraum zur gemeinsamen Erörterung von Anliegen, Problemen oder Fragestellungen der Teil-nehmer*innen angeboten.
Die Lehrsupervisor*innen geben Impulse zu einem ganzheitlichen und vertieften Verstehen, weisen ggf. auf Spiegelungs- und Übertragungsphänomene hin und tragen damit zur Erweiterung der Handlungsoptionen der Teilnehmer*innen für ihre beraterisch/ therapeutische Praxis bei.
Im Laufe der Weiterbildung wird die eigene systemische Arbeit vorgestellt und mit Hilfe von Videomitschnitten und Liveberatungen reflektiert.
Intervision mind. 50 UE
Die Intervisionsgruppentreffen werden von den Weiterbildungsteilnehmer*innen selbst organisiert und durch entsprechende Protokolle dokumentiert.
Bei den Intervisionsgruppentreffen geht es um wechselseitige kollegiale Beratung der individuellen systemischen Arbeit mit Familien, Paaren, Einzelnen und/oder Systemen und der Begleitung individueller Prozesse der Weiterbildungsteilnehmer*innen.
Weiterhin werden selbstgewählte Fachliteratur bzw. Theoriethemen bearbeitet.
Therapeutische Praxis/ Beratungspraxis mind. 130 UE
Die/der Weiterbildungteilnehmer*in führt (bis max. zwei Jahre nach Beendigung des Curriculums) mindestens 130 Beratungs- bzw. Therapiestunden unter begleitender Supervision durch. Die durchgeführten Familientherapien/systemischen Therapien und Beratungen werden unter Berücksichtigung geltender Datenschutzbestimmungen dokumentiert (mindestens Angabe von Datum und Teilnehmer*innen der Sitzung sowie der für die jeweilige Sitzung zentralen Prozesses und der Interventionen).